Das Projekt wird Interviews mit gesellschaftspolitisch Engagierten führen, die sich diesem Diskurs gestellt haben. Dabei wird neben der Migrationsgeschichte der Personen auch die Frage nach der Bildung oder Wandlung der jüdischen Identität untersucht. Welche Veränderung erfährt die Erinnerung, gibt es eine Anpassung des Geschichtsbildes an neues Wissen oder wird das sowjetische Geschichtsbild konserviert? Wie wird mit der jüdischen Identität und mit der eigenen (Familien-) Geschichte im neuen Land umgegangen? Sind die Engagierten als ZeitzeugInnen in Schulen oder Museen aktiv oder ist Geschichte eher eine "Familienangelegenheit"?
In jeweils einer deutschen und einer israelischen Stadt werden beispielhaft Untersuchungen zur Fragestellung durchgeführt. Grundlage ist dabei bereits vorhandene Forschung zur russisch-jüdischen Einwanderung in beiden Ländern.
Neben der Durchführung von Interviews mit russisch-jüdischen MigrantInnen sollen auch ExpertInneninterviews geführt werden. Diese beziehen auf die Bildungsangebote der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem und des Kibbuz der Ghettokämpfer (Ghetto Fighter's Museum) in Lohamei HaGeta´ot für russische MigrantInnen und deren Rezeption bei der Zielgruppe.